Die AusweisApp1 (ehemals Bürgerclient) war die erste eID-Client-Software die vom Bund beauftragt und den Bürger zur Nutzung der Online-Ausweisfunktion des Personalausweises per Internet bereitgestellt wurde. Die AusweisApp1 stand allen Nutzern kostenlos zum Download auf einer dafür eingerichteten Webseite bereit und konnte für die Betriebssysteme Microsoft Windows, Mac OS und Linux eingesetzt werden.Die AusweisApp-Software dient ebenso zur Nutzung des elektronischen Aufenthaltstitels (eAT), der als Alternative des neuen Personalausweises (nPA) von ausländischen Bürgern (Nutzern) verwendet wird.
Der eID-Client AusweisApp1 ist von der Firma OpenLimit SignCubes AG in Auftragsarbeit für das Unternehmen Siemens IT Solutions and Services GmbH entwickelt worden und wurde durch das Bundesministerium des Innern (BMI) finanziert. Die AusweisApp wurde nicht unter einer Open-Source-Lizenz veröffentlicht und hat damit den Nachteil der fehlenden Transparenz gegenüber anderen eID-Clients, die besonders bei sicherheitsrelevanter Software besondere Bedeutung besitzt.
Die AusweisApp1 dient der Nutzung der elektronischen Funktionen (Online-Ausweisfunktion und Unterschriftsfunktion) des Personalausweises und des elektronischen Aufenthaltstitels.
Bei der AusweisApp kam es zu einer Verzögerung der Zertifizierung. Weiterhin bekam die AusweisApp mediale Aufmerksamkeit, durch den Fakt, dass am 9. November 2010 über die Möglichkeit berichtet wurde, in der Version 1.0.1 der AusweisApp per Auto-Update-Funktion theoretisch Schadsoftware auf den Nutzerrechner auf dem die AusweisApp läuft zu schleusen. Daraufhin kam es zu einem Stop der Bereitstellung per Download der AusweisApp bis zum Januar 2011.
Abbildung: AusweisApp1 auf dem Nutzerrechner zur Verwendung der Online-Ausweisfunktion
Die Software stand seit dem 10.11.2010 als kostenloser Download unter https://www.ausweisapp.bund.de zur Verfügung. Dieser Download wird vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) bereit gestellt. Es kam auf Grund von Sicherheitslücken zu einer Deaktivierung des Download-Angebotes der AusweisApp-Software bis zum Januar 2011. Seit dem wird eine neue Softwareversion der AusweisApp angeboten. Bei der AusweisApp handelt es sich nicht um eine quelloffene Software.
Der Nachfolger der AusweisApp (Bürgerclient) ist die AusweisApp2 die von Governikus entwickelt wird.
Der Hersteller hat die AusweisApp-Software zur Zertifizierung nach den Common-Criteria-Richtlinien EAL4+ angemeldet. Da der Funktionsumfang der Software auch die eSign-Funktion (auch Unterschriftsfunktion genannt) umfasst, wurde beim Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) eine Prüfung der Software nach dem aktuellen Signaturgesetz angefragt.
Die AusweisApp ist eine Software zur Nutzung durch Endanwender, welche den neuen Personalausweis (nPA) bzw. den elektronischen Aufenthaltstitel (eAT) und deren elektronische Funktionen im Internet verwenden wollen. Mit Hilfe der auf einem Endanwenderrechner installierten AusweisApp wird eine sichere und verschlüsselte Verbindung, vom Personalausweis (nPA) über einen entsprechenden Kartenleser der am Rechner des Nutzers angeschlossen ist, hin zum eID-Server realisiert, so dass von einem Diensteanbieter (z. B. Onlineshop) angebotene eID-Services durch den Nutzer verwendet werden können. Dabei dient die AusweisApp der sicheren Zertifikats- und Authentizitätsprüfung sowie dazu dem Nutzer eine grafische Nutzeroberfläche (GUI) zur Verfügung zu stellen. Im Rahmen eines Anwendungstestes vor der Einführung des neuen Personalausweises (nPA) wurde die AusweisApp-Software von verschiedenen Behörden und Unternehmen geprüft.
Um als Dienstanbieter für den neuen Personalausweis (nPA) einen entsprechenden Dienst basierend auf einem eID-Service bzw. eID-Server anbieten zu können, benötigt der Dienstanbieter ein Berechtigungszertifikat, welches er nach erfolgreichen Prüfung seines Antrages von der Vergabestelle für Berechtigungszertifikate (VfB) erhält.
Die grundlegenden Funktionen der AusweisApp-Software ergeben sich aus ihrem Einsatzbereich zur Abdeckung der
Zu beiden Funktionen gehört ein dazugehöriges PIN-Management mit dem die PIN´s für beide Funktionen entsprechend geändert werden können.
Zusätzliche Funktionalitäten der Software sind z. B.
Für den Begriff "AusweisApp" liegt eine Markenanmeldung unter dem Registernummer 3020100391723 durch die Bundesrepublik Deutschland (vertreten durch das Bundesministerium des Innern, 10559 Berlin) vom 30.06.2010 als Wortmarke für die Nizzaklassen 9, 38, 42 vor.
Laut Informationen zur Markenanmeldung 3020100391723 (Stand 11.05.2013) wurde diese Markenanmeldung wegen jeglicher fehlender Unterscheidungskraft zurückgewiesen.
Die AusweisApp steht jedem Nutzer kostenlos als Download für folgende Betriebssysteme zur Verfügung.
Windows XP, Windows Vista, Windows 7, Windows 8 mit einer Größe von ca. 62 MB
Mac OS X ab 10.6 mit einer Größe von ca. 70 MB
Die AusweisApp wird auf der Webseite https://www.ausweisapp.bund.de angeboten. Der AusweisApp-Download ist unter folgender Grafik verlinkt.
Die Entwicklung der AusweisApp wurde vom Bund bzw. dem Bundesministerium des Innern (BMI) finanziert. Für die Entwicklung selbst war die Firma OpenLimit SignCubes AG verantwortlich.
Teilweise wird alternative Software zur AusweisApp die im Rahmen eines Open-Source-Projektes initialisiert wird als "Open-Source-AusweisApp" bezeichnet. Hierzu ist es wichtig zu Wissen, dass der Begriff "AusweisApp" dem Markenschutz unterliegt. Somit ist es sinnvoll zu überdenken und zu prüfen, ob die Nutzung des Begriffes "AusweisApp" ohne Weiteres möglich ist und nicht dadurch Markenschutzrechte verletzt werden.
weiterführende Infos